Die Taugwalder benannten sich ursprünglich nach dem «Taug» Wald, welcher sich am rechten Ufer der Vispa am Dorfeingang von Zermatt befindet. Der Name tauchte erstmals im 17. Jahrhundert auf und gilt als typisches Zermatter Geschlecht. Der Name Taugwalder wurde bereits früh mit der Geschichte des Alpinismus verknüpft und aufgrund der Matterhorn Erstbesteigung weit über die Grenzen bekannt. Die Führer Peter Taugwalder Vater und Sohn haben am 14. Juli 1865 die Engländer um Edward Whymper erfolgreich auf die Spitze des Matterhorns geführt und nach dem schockierenden Unglück Whymper heil ins Dorf zurück gebracht. Vater und Sohn Taugwalder, welche zu Lebzeiten viel erdulden mussten, erlangten erst nach ihrem Tod die Ihnen gebührende Wertschätzung. Aber die Erstbesteigung des Matterhorns ist eine eigene Geschichte, über die Sie unter folgendem Link mehr lesen können.
Informationen zur ErstebesteigungDer erste bekannte Tourist besuchte Zermatt im Sommer 1758 und war auf der Suche nach einzigartigen Alpenkräutern. Bis zum Jahre 1820 verirrten sich ausser einigen Botanikern und Mineralogen jedoch sehr wenig Touristen nach Zermatt. Ab dem Jahr 1820 entwickelte sich Zermatt zum Mittelpunkt des Alpinismus. Die Berge rund um Zermatt verloren ihren Mythos als Wohnstätte von Dämonen und wurden einer nach dem anderen Erstbestiegen. Die ersten Hotels entstanden und immer mehr Gäste besuchten im Sommer Zermatt, um die Natur zu bewundern oder einen der zahlreichen Viertausender zu besteigen. Weitere Schübe erhielt der Zermatter Tourismus als im Jahre 1891 die Bahn Visp-Zermatt und im Jahre 1898 die Gornergrat Bahn ihren Sommerbetrieb aufnahmen.
Die Berge als Heimat, ein glückhaftes Umfeld und die eigene Leistung haben zu allen Zeiten Persönlichkeit geformt, die zu Meilensteinen in der Entwicklung Ihrer Umgebung wurden. Ein solcher Mann war Alexander Taugwalder, der am 26. Juni 1952 in seinen geliebten Bergen verstarb. Er wuchs in dem von Sonne, Sturm und Schnee geprägten Bergdorf Zermatt auf und war ein lebensfroher und handwerklich talentierter Junge. Seine Berufung war jedoch das Bergsteigen.
Er stand über 150 mal auf dem Gipfel des Matterhorns, bestieg als zweiter die Eiger Nordwand und durchquerte als vierter die Matterhorn Nordwand. Neben diesen prestigeträchtigen Besteigungen unternahm Alexander Taugwalder unzählige äusserst anspruchsvolle und einmalige Touren mit seinen Gästen oder Führerkollegen. Er besass jedoch auch die Fähigkeiten, sich an einer Wanderung oder einer kleineren Tour an den Schönheiten der Natur zu erfreuen. Neben dem Bergsteigen hatte Alexander Taugwalder eine ausgeprägte Beobachtungsgabe, sodass er verschiedene Adern von Lazulith entdeckte und ein begabter Naturfotograf war. Er wurde immer wieder in Hotels eingeladen um seine Fotos vorzuführen. Dies tat er mit seinem typischen trockenen Humor. Als Abschied schenkte er seinen Gästen jeweils ein Glas eigenen Bienenhonig. Am besagten 26. Juni verstarb Alexander Taugwalder zusammen mit seinem Freund Adolf Schmutz beim Abstieg durch die Ostwand des Monte Rosa Massivs. Er wurde von herunterfallenden Eisbrocken erschlagen.
Warum der sonst so vorsichtige und bedacht Bergführer zur gefährlichen Mittagszeit abstieg, was die Verspätung verursachte und weshalb er nicht wieder zum Grenzsattel aufstieg, bleibt eines der vielen Geheimnisse der Berge.
Die alte «Penison Fluhalp» wurde im Jahre 1890 eröffnet. Sie befindet sich 100 Meter hinter der jetzigen Fluhalp und ist immer noch gut ersichtlich. Sie bestand aus einem Haupthaus aus Holz und zwei kleinen Nebengebäuden aus Steinen. Der Grund für den Bau dieser Hütte war der aufkommende Alpinismus. Die Fluhalp galt als Ausgangspunkt für die Besteigung einiger Viertausender, u.a. das Rimpfischhorn und Strahlhorn. Im Jahre 1938 erbauten die Familie Taugwalder und zwei weitere Familien die heutige Fluhalp. Die alte Hütte entsprach nicht mehr den Ansprüchen der Gäste, sodass die Eigentümer beschlossen eine neue Hütte zu bauen. Als Erstellungsort wurde der heutige Ort ausgewählt, damit das Matterhorn bestaunt und die Hütte besser an die Skipiste angegliedert werden konnte. Sie wurde komplett aus Holz erstellt, weil eine beteiligte Familie eine Sägerei im Dorf besass. Das Holz wurde von Zermatt mit Mauleseln auf die Fluhalp transportiert. In den letzten 15 Jahren kaufte Hans Taugwalder die Anteile der anderen Besitzerfamilien, sodass er heute Alleinbesitzer der Fluhalp ist.
Zur WebseiteDas Hotel Pollux wurde im Jahre 1894 von Gabriel Taugwalder und seinen Geschwistern erbaut und hiess damals «Taugwalder Haus». Anfangs vermietet die Familie Taugwalder das Haus an Hermann Seiler und verwendete es als Privatresidenz. Mitte der 30er Jahre fand die Namensänderung in Hotel Pollux statt, da es üblich war die Hotels nach einem der Berge in der Umgebung zu benennen. Im Jahre 1955 erweiterte Otto Taugwalder mit seiner Schwester Agathe das Hotel im Nord-Westen und nannte es Hotel Pollux-Nordend. Dieser Ausbau wurde vom bekannten Zürcher Architekten Dr. Fietz projektiert, welcher ebenfalls den Gornergratbahnhof entwarf. Das neue Hotel war das erste Haus in Zermatt, welches in jedem Zimmer eine eigene Nasszelle besass. 1977 wurde das ursprüngliche «Taugwalder Haus» sowie ein Teil des neuen Anbaus abgerissen und es entstand das heutige Hotel Pollux.
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